Ein Highlight für Gipfelstürmer ist die Wanderung von der Wolzenalp zum Speer. Er ist mit seinen 1951 m ü. M. der höchste Nagelfluhberg Europas. Die Rundumsicht auf dem Gipfel ist fantastisch, die Wanderung durch alpines Gelände reizend. Ein Muss für alle, die gerne über Stock und Stein gehen, um die Welt im Tal unten ganz klein werden zu lassen.
Der Speer sitzt majestätisch über der Wolzenalp. So nah und doch irgendwie so fern. Immer wieder beeindruckend. Und Sehnsucht weckend, wie er im Abendrot nochmals leuchtet, bevor die Sonne hinter den Hügeln untergeht. Manchmal versinkt er im Nebel oder dessen Meer liegt ihm zu Füssen, denn das Wetter rund um den Speer kennt viele Gesichter. Das verleiht dem Riesen zusätzlich etwas Mystisches.
Der Speer ist nicht unbezwingbar. Zahlreiche Wanderwege führen auf den Gipfel. Sie erfordern Kondition und Trittsicherheit, sind gut zu meistern. Das Gipfelerlebnis steht also jeder und jedem offen, der sich danach sehnt. Das Tüpfelchen auf dem i: Die Rückreise muss nicht auf demselben Weg angegangen werden. Die Wege ins Tal sind zahlreich. In jede Himmelsrichtung schlängelt sich eine Bergwanderroute.
Das Highlight für geübte Gipfelstürmer, die darüber hinaus schwindelfrei und das Klettern gewohnt sind, ist die blau-weisse Alpinwanderroute über den Klettersteig. Sie bildet die direkte Verbindung zur Elisalp hoch über dem Steintal. Der Klettersteig ist mit Griffen und Tritten sowie Stahlseilen ausgestattet. Wer das Abenteuer sucht und gerne in der Nagelfluhwand unterwegs ist, verpasst dieses Erlebnis nicht.
Von der Wolzenalp aus ist der Speer in drei Wanderstunden erreichbar. Das Schöne an dieser Wanderung: Die ersten 400 Höhenmeter zum Ausgangspunkt sind mit der Sesselbahn überwunden. Beschwingt kann es losgehen, mehr oder weniger dem Verlauf des Skilifts entlang bis auf gut 1500 m ü. M. Die Hälfte der Höhenmeter ist an diesem Punkt bereits geschafft.
Die Wanderung führt durch Alpweiden und Landschaften, die dem Bilderbuch entsprungen sind. Unterwegs leuchten die bunten Blüten der Alpenflora am Wegesrand und dann und dort zeigt sich eine Kuh ziemlich unbeeindruckt. Augenfällig sind die Gesteinsklumpen und Findlinge, die in der Wiese verstreut liegen. Eindeutig: Dieser Berg besteht aus Nagelfluh.
Auf dem letzten Abschnitt ab Stelli, wo sich die Wanderwege kreuzen, schlängelt sich der Wanderweg im Zickzack zum Gipfel hinauf. Das Herz schlägt fühlbar höher, die Vorfreude ist gross. Und sie zahlt sich aus. Die Aussicht auf dem Berg ist überwältigend und reicht im 360-Grad-Winkel über Seen und Gipfel. Der Alpstein scheint zum Greifen nah. Hinsetzen und geniessen.