Die Natur auf der Wolzenalp ist ein wahres Mosaik. Wiesen, Wälder, Landwirtschaftsfläche, ja die gesamte Flora und die hier lebende Fauna verschmelzen zu einem Kleinod. Hoch über dem Tal und doch zu Füssen der hohen Berge. Hier steht die Zeit still, die Demut vor der Natur, der imposanten Bergkulisse ist gross. Die Hauptrolle spielt die Moorlandschaft. Treten Sie ein - besser noch: drauf! Der Boden ist weich und feucht, ein sinnliches Erlebnis pur. Unser Moorweg liegt in einer Moorlandschaft von nationaler Bedeutung. Wenn Sie hier Fuss fassen, tauchen Sie in eine andere Welt ein. Wo die Seele sofort baumeln will, wo das Auge verzückt ist von hübschen Faltern und seltsam anmutenden Pflanzen. Horchen Sie nur dem Zirpen der Heuschrecken, nehmen Sie eine Nase voll von der frischen Luft. Gut möglich, dass sich darunter der aromatische Duft einer blühenden Pflanze mischt. Zu jeder Jahreszeit ist der Moorweg ein Erlebnis. Die Hauptdarstellerin ist hier die Natur. Und die hat es in sich: Entstehung, Flora und Fauna bieten Stoff für Geschichten! Ach, Sie tragen Ihre Schuhe noch? Dann bloss raus und barfuss rein ins Vergnügen. Tun Sie's den Kindern gleich!
Das Moor auf der Wolzenalp zum Anhören
In Zusammenarbeit mit This Wachter und Beat Fischer, den Machern von "Am Wegrand - der Podcast zum Aufblühen", sind zwei Hörgeschichten auf der Wolzenalp entstanden. Hören Sie hin und Sie erfahren, welche Geheimnisse im Mikrokosmos von Flora und Fauna auf der Wolzenalp stecken. Sie werden staunen und bei Ihrem nächsten Besuch noch genauer hinschauen.
Die Moorlandschaft Wolzenalp umfasst sowohl Hochmoor- als auch Flachmoorfläche. Sie gehört zu den 89 Moorlandschaften von nationaler Bedeutung und steht unter Schutz. Sie brauchen jedoch keine Fachperson zu sein, um zu merken: Diese Landschaft ist einfach einzigartig. Und umwerfend schön. Wieso eigentlich? Hochmoore sind ausgesprochen sauer, nährstoff- und sauerstoffarm. Diese Voraussetzungen erschweren den meisten Pflanzenarten das Leben. Nicht aber den spezialisierten, die sich in diesem kargen Lebensraum geradezu wohl fühlen. Weil sie anderswo nicht gedeihen, leben im Hochmoor vorwiegend seltene oder gefährdete Pflanzen und Tiere. Der Beitrag zur Biodiversität ist bemerkenswert.
Zur Hochmoorbildung ist ein niederschlagsreiches, feucht-kühles Klima erforderlich. Es begünstigt die Bildung von Torf – jenem Material, aus dem ein Hochmoor besteht. Torf ist organisches Pflanzenmaterial, das nicht oder nur sehr langsam zersetzt wird, weil der Sauerstoff für den Abbau durch Bakterien fehlt. Eigentlicher Torfbildner ist das Torfmoos, eine wurzellose Pflanze, die sich von Regenwasser ernährt. Was das Torfmoos so spannend macht: Die Pflanze ist unten abgestorben, während sie oben weiterlebt, ja jedes Jahr um einige Zentimeter wächst. Mit ihr wächst der Torf und letztlich das Hochmoor. Dem Gras beim Wachsen zusehen ist jedoch verlorene Liebesmüh: Es wächst etwa einen Millimeter pro Jahr. Oder einen Meter in tausend.
Hochmoor wird ausschliesslich durch nährstoffarmes und saures Regenwasser gespeist und steht wegen des Wachstums nicht in Verbindung mit dem Grundwasser. Es ist dauernd feucht, weil das Torfmoos riesige Mengen Wasser speichern kann wie ein Schwamm. Weil keine Zersetzung, sondern ein Aufbau von Biomasse stattfindet, werden riesige Mengen Kohlendioxid gebunden. Flachmoore demgegenüber sind nährstoffreicher als Hochmoore und entsprechend artenreicher. Dies, da sie im Bereich des Grundwassers liegen und nicht nur durch Regenwasser gespeist werden. Flachmoore werden weder beweidet noch gedüngt, jedoch einmal im Jahr bewirtschaftet. Das Schnittgut ist mager und wird meistens als Einstreu im Stall verwendet.
Lassen Sie sich beeindrucken
Ein Hochmoor entsteht über tausende Jahre. Es braucht entsprechend wahnsinnig viel Zeit, um sich nach einer Beschädigung wieder zu regenerieren. Wenn Sie hinschauen, werden Sie sehen, dass die Spuren des Torfabbaus während der Weltkriege durch den Menschen immer noch zu erkennen sind.
Es ist daher selbstverständlich, dass wir dem Hochmoor Sorge tragen. Ja, der gesamten Moorlandschaft auf der Wolzenalp. Denn nur Rücksicht auf und Respekt gegenüber der Natur lassen sie in ihrer ganzen Pracht erstrahlen. Und so können noch zahlreiche weitere Besucherinnen und Besucher dieses Kleinod bewundern.
Die hier geltenden Verhaltensregeln sind simpel: Verlassen Sie die markierten Wege nicht. Pflücken Sie keine geschützten Pflanzen. Ein Feuer dürfen Sie gerne an den dafür vorgesehenen Stellen entfachen. Der Abfall nach dem Picknick oder Grillplausch wird wieder mitgenommen. Führen Sie Ihren Hund bitte an der Leine. Danke.